Attersee Durchquerung - schwimmend 2,5 km
2019 rief mich eine Freundin an und fragte mich, ob ich bei der Attersee Durchquerung mitmachen würde. Spontan und ohne zudenken sagte ich zu. Wir "übten" 5-6 Mal in einem kleinen Seebad in unserer Nähe, sprich wir schwammen gemütlich und tratschend ein paar Längen!
Als wir dann am Attersee ankamen, war ein Wellengang wie am Meer und es musste das Schwimmen als auch die Segelregatta von Sa auf So verschoben werden, mit den tröstlichen Worten: "Aber Sonntag findet der Bewerb bei jedem Wetter statt!"
Am Sonntag war es dann etwas besser aber der See immer noch sehr unruhig. Ohne jahrelanges Mentaltraining wäre ich wahrscheinlich schreiend davongelaufen. Aber aufgeben gilt nicht, also schwammen wir natürlich mit! Ich wurde dann mit 1.12 Stunde 9. in meiner Altersklasse.
Danach unterhielten wir uns mit den TeilnehmerInnen die von überall her angereist waren und erfuhren, wie sie trainierten, teilweise wochenlang täglich Schwimmtrainings absolvierten und viele andere Bewerbe auch bestritten.
Gut dass wir das erst hinterher erfahren haben! So war unser Geist ohne Glaubenssätze und Vorbelastung und wir konnten befreit schwimmen.
2022 ging ich wieder an den Start, ohne auch nur eine Länge trainiert zu haben, weil ich zeigen wollte, was möglich ist. Der Attersee zeigte sich wieder von seiner schlimmsten Seite, diesmal mit einer noch stärkeren Strömung als 2019. Gleich zu Anfang, bekam ich einen Tritt in die Magengegend, dass ich gleich einmal unterging und jede Menge Wasser schluckte. Dies wiederum freute meine Lunge wenig und sie reagierte mit brennen und Atemnot. Der erste Gedanke war, ok das wars für mich, ich lass mich herausfischen. Aber aufgeben gibt es ja nicht, also dachte ich mir, ich schaue erstmal wie weit ich komme.
Ich nenne es "mein Kampf" ich fand keinen Rhythmus, schwamm total unrund, einmal Brust- dann Seitenlage und schluckte Wasser ohne Ende. Oft mit dem Gefühl, keinen Millimeter von der Stelle zu kommen, weil die Strömung so stark war.
Diesmal brauchte ich 12 Minuten länger, war aber froh, die Strecke unter diesen Bedingungen geschafft zu haben.
Am Ende waren von den Hobbyschwimmern wohl alle froh, diesmal überhaupt durchgehalten zu haben.
Die Sportschwimmer von den Vereinen schwimmen diese Distanz rund um 30 Minuten!